Die
Spargelsaison mit deutschem Spargel geht von April bis zum 24. Juni.
Danach wird nicht mehr geerntet, damit sich die Pflanzen für
das nächste Jahr erholen können. In Deutschland wird der
weiße Spargel bevorzugt, der in Erdwällen wächst.
Meist früh morgens kommen die Spargelstecher und stechen den
Spargel, der sich eben durch die Erdkrume an das Tageslicht bohren
will. Auf einem Braunschweiger Spargelfeld kann man auf den Erdwällen
noch die geglätteten Stellen durch die Kellen sehen, nachdem
der Spargel gestochen wurde.
Fast
überall auf der Welt wird jedoch der grüne Spargel bevorzugt.
Er ist preiswerter, da er leichter anzubauen ist und besitzt mehr
Vitamine. Im nebenstehenden Bild ist ein weißer Spargel etwas
freigegraben. Zum stechen wird er ca. 25 cm ausgegraben und dann
mit einem besonders geformten scharfen Spargelmesser etwa 3 cm über
dem Wurzelstock abgestochen. Bekommt der Spargel Licht ab, wird
er grün. Der grüne Spargel, der dem Tageslicht ausgesetzt
ist, wird ohne Erdwälle angebaut und ist einfacher zu ernten.
Man verwendet jedoch andere Sorten als den Bleichspargel.
Nun
zur Zubereitung: Weißer Spargel muss geschält werden.
Unter dem Kopf setzt man mit einem Küchenmesser an und schält
nach unten die holzige Schale ab und das Endstück. Umso frischer
der Spargel ist, desto besser. Kauft man Spargel und bereitet Ihn
nicht sofort zu, kann man Ihn mit einem feuchtem Küchentuch
einwickeln und in das Gemüsefach des Kühlschranks legen.
Aber nicht länger als einen Tag ! Gegart wird der weiße
Spargel in reichlich Wasser mit einer Prise Salz und Zucker. Etwas
Butter kann man auch noch hinzu geben. Ein Tipp, den ich im Kochkurs
bei Jens Dannenfeld kennenlernte: Gebe eine Scheibe Toastbrot in
das Wasser auf ein Kilo Spargel. Dies entzieht Bitterstoffe. Der
Spargel muss nicht stehend gekocht werden. Hauptsache er passt der
Länge nach in den Topf. 5 Minuten leicht kochen und dann 5
weitere Minuten im heißen Wasser ziehen lassen. In älteren
Kochbüchern sind meistens 20 Minuten angegeben. Das ist zu
lang. Am Ende der Garzeit wird der weiße Spargel vorsichtig
mit einem Schöpflöffel auf eine Platte gelegt.
Der
grüne Spargel muss höchstens am unteren Drittel geschält
werden und dann maximal 5 Minuten gekocht werden. Wer will, kann
dann in Eiswasser blanchieren, damit er eine kräftige grüne
Farbe bekommt.
Das
klassische Rezept für weißen Spargel sieht so aus: Serviert
werden kann der weiße Spargel mit Pellkartoffel und einer
dicken Scheibe Räucherschinken oder einem Schnitzel. Dazu entweder
flüssige Butter oder eine Sauce Hollandaise. Bei solch einem
Gericht rechnet man pro Person mit maximal 500 Gramm ungeschältem
Spargel.
Aus Spargel lassen sich jedoch auch noch viele andere Gerichte zaubern.
In feine schräg abgeschnittene Scheiben habe ich Ihn neulich
roh auf einem Blattsalat mit einer Vinaigrette gegessen. Das Kochwasser
kann man mit den Schalen als Fond für eine Spargelcremesuppe
verwenden. Für Aufläufe und Wokgerichte lässt sich
insbesondere der grüne Spargel verwenden.
In
dem Kochkurs bei
Jens Dannenfeld gab es sogar gefüllten weißen Spargel.
Dazu wurde geschälter Spargel längs halbiert, mit einem
kleinem Kugelausstecher entkernt und sodann kurz blanchiert. Das
ausgeschabte Spargelfleisch wurde mit Scharlottenwürfel, Orangenfilets,
etwas Basilikum, Spinat, Salz und Zucker angeschwitzt und mit Noilly
Prat abgelöscht. Ein Eigelb und zwei Esslöffel feingewürfeltes
Weißbrot wurde unter die Masse gehoben und damit die Spargelhälften
aufgefüllt. Der wieder zusammengefügte Spargel wurde in
entrappte, blanchierte und getrocknete Spinatblätter gewickelt.
In Mehl, Ei und Paniermehl wenden und kurz vor dem Servieren in
Butter goldgelb braten. Jeweils eine Stange wurde für einen
Teller schräg halbiert. Dazu gab es gekochte weiße und
grüne Spargelstücke. Außerdem Tomatenviertel gefüllt
mit Spargel-Basilikum-Masse und Parmesan überbacken. In eine
einzuköchelnde Sauce aus Spargelfond, frisch gepresstem Orangensaft
und Creme Fraiche sowie Sahne wird dann noch vor dem Servieren Butter
einmontiert und mit auf dem Teller angerichtet.
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